THE RETREAT DIARIES
Tagebuch eines Rückzugs
Aus dem amerikanischen Englisch von Kai Grehn
Hörbuch + 36-seitiges Booklet mit Gesamttext
edition GALERIE VEVAIS, 2005
ISBN 3-936165-86-6 | 17,90 Euro
- Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2006
„Grehn folgt der Traumstruktur, den wilden Assoziationen des Autors, der sich im Jahr 1982 nach seinen New Yorker Jahren in eine Art Einsiedelei in Lawrence, Kansas, begab. Figuren, Begebenheiten wie der Tod Francos 1975, Drogenerfahrungen und Meditationsbeschreibungen bettet er in einen Soundtrack, der wie ein halluzinogen entfesseltes Radioprogramm wirkt. Flamenco-Akkorde rasseln hinüber in wirre Soap-Operas, Jazzpartikel schwirren umher, Rock ’n Roll tönt auf: So wie Burroughs durch die Jahre driftet, läßt sich Grehn von deren Sounds treiben. Entrückt, mit schwerer Zunge liest Hans-Peter Hallwachs dazu aus den Tagebüchern eines Rückzugs, der keineswegs ein Rückzug aus der Welt ist. Wir folgen vielmehr einem Schriftsteller in die Welt seines eigenen Kopfes, in dem ein Film abläuft, der im Radio hörbar wird.“
(Frank Olert, FAZ, 29.07.2003)
„»Tagebuch eines Rückzugs« basiert auf William S. Burroughs‘ »The Retreat Diaries«, dem Traumtagebuch von 1974. Konzipiert als eine Art Hörfilm, vom SWR produziert, ist es so schräg wie Burroughs. Keine leichte, aber coole Kost.“
(Matthias Penzel, Rolling Stone 05/2005)
„»Ich benutze Meditations-Techniken, um Material zum Schreiben zu erlangen. Irgendein abstraktes Nirwana interessiert mich nicht.« – Selbstbetrachtung auf seine Arbeit bezogen ist dies, das Einflechten von Traumsequenzen, die Burroughs‘ Lebens und Schreibwelt erklären, elektronische Beeps aus der Intensivstation, bedrohlich und klinisch kalt; suggestive Trancemusik, den Rausch simulierend. Ein Delirium ohne Vorher und Nachher, bei dem jedes Wort jeder Ton einen Aspekt des Schriftstellers ausleuchtet. Kai Grehn macht dessen Universum verständlich, indem er es am Leben erhält und erweist sich dabei als brillanter Übersetzer, der die Möglichkeiten des Hörspiels maßvoll zu nutzen weiß.“
(Hans- Joachim Graubner, Stuttgarter Zeitung, 04.08.2003)