THE CAT INSIDE
Hörspiel nach dem gleichnamigen Buch
Aus dem Amerikanischen von Esther & Udo Breger
Mit: David Bennent, Dagmar Manzel, Christopher Nell, Hanna Plaß
Komposition: Tarwater
Ton & Technik: Jean Szymczak, Daniel Senger & Sonja Röder
Länge: 64:44 min (Short-Cut: 53:55 min)
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Hörspielbearbeitung & Regie: Kai Grehn
Eine Produktion des Südwestrundfunk 2020
Hörbuch-CD mit einer signierten Graphik von Andreas Töpfer bei Major Label 2021 | 17,90 Euro | ISBN 978-3-95575-164-7
- Shortlist Hörbuch des Jahres der hr2-Hörbuchbestenliste
- Platz 1 hr2-Hörbuchbestenliste (01/2022)
- Shortlist UK International Audio Drama Award Festival 2021
- Longlist DHP 2022 (Bestes Hörspiel)
W.S. BURROUGHS: We are the cats inside. We are the cats who cannot walk alone, and for us there is only one place.
Das Buch »The Cat Inside« nimmt im Kontext von William S. Burroughs‘ Werk einen besonderen Platz ein, denn der Autor offenbart in ihm eine poetisch-verspielte Seite, die sich in dieser Form in seinen Texten selten findet. Vielleicht liegt es daran, dass der Katzenliebhaber Burroughs nicht nur ein Buch über Katzen im Sinn hatte, sondern eine Art Autobiographie: »Dieses Katzenbuch ist eine Allegorie, in der Katzen als Darsteller das Leben des Autors aufführen. Nicht, dass die Katzen Puppen wären. Ganz und gar nicht. Sie sind lebende, atmende Kreaturen; und jedes Mal, wenn man zu einem anderen Kontakt herstellt, wird es traurig: Weil man seine Grenzen erkennt, die Angst vor schmerzlichem Verlust und letztlich die Vergänglichkeit. Das ist es, was Kontakt bedeutet.«
»In unserem Hörspiel«, scheibt Kai Grehn, »haben wir versucht, Wörter und Sounds, Sprache und Musik, Gesang und Klang miteinander zu verschmelzen und jenen Ort zu erkunden, den Burroughs bezeichnet als ›The Cat Inside‹.«
Katzenfreund
„Wie viel Katze steckt in einem großen Schriftsteller? Kai Grehn macht William S. Burroughs‘ „The Cat Inside“ auch dank David Bennent zu einem akustischen Erlebnis.
Burroughs hält in der Schwebe, ob er über die Katzen schreibt, mit denen er lebt. Oder ob er sich ausmalt, wie es wäre, selbst eine von ihnen zu sein. Er schreibt übers Streunen, übers Kratzen wie übers Umschmeicheln, über den Eigensinn. Und macht in der zweiten Hälfte eine maximale Differenz auf: zwischen Katzen und Hunden. Indem er die Tiere domestiziert habe, habe der Mensch sie zu seinem eigenen scheußlichen Ebenbild geformt: „unterwürfig, abgefeimt, selbstgerecht wie ein Lynchmob“.
So schnurrend The Cat Inside in seinem Duktus ist – da ist dann doch wieder unverkennbar der unverblümte, auch unversöhnliche Burroughs am Werk. Und Kai Grehn findet starke akustische Lösungen für diese Diskrepanz.“
(Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung, 13.11.2020)
„Eine große, einstündige Hommage und Liebeserklärung an Burroughs Lieblingstier.“
(Gesa Ufer, Radio Eins – Literaturagenten, 30.01.2022)
„Durch Burroughs‘ Seelenlandschaft stromern viele Katzen. Kai Grehn setzt ihnen in diesem Hörspiel ein Denkmal.“
(BÜCHERMagazin – Favoritenliste 02/2022)
„David Bennent ist als Burroughs Alter Ego eine spannende, perfekte Besetzung. Sein nachdenkliches, eher hohes Timbre kreiert eine schillernde, fast entgrenzte Figur zwischen Leben und Tod, Mensch und Tier, damals und heute. Das hätte Burroughs als Anhänger eines magischen Weltbilds sicherlich gefallen. Ebenso smart besetzt ist der „Cats Inside Chor“ mit Dagmar Manzel, Christopher Nell und Hanna Plaß, die den amerikanischen Katzenfreund dialogisch anmaunzen, besingen, übersetzen oder neu interpretieren. Das Berliner Indietronic-Duo Tarwater hat für die Sprechszenen einen eleganten Klangteppich komponiert der changiert zwischen Midwestern, archaischen, alptraumhaften und auch indiepopigen Sounds.“
(Kirsten Böttcher, Bayerischer Rundfunk – Hörbuch der Woche, 30.01.2022)
„Ein Hörbuch für Katzenliebhaber. Und keine Sorge: bei aller Avantgarde ist es ein leicht zu konsumierendes Stück – am besten an einem ruhigen Abend zu hören mit der eigenen Katze auf dem Schoß.“
(Dorothee Meyer-Kahrweg, hr2, 15.01.2022)
„Kai Grehn hat als Regisseur erstklassige Arbeit geleistet. Dabei ist der Beitrag des Schauspielers David Bennent nicht zu unterschätzen. Aber auch Dagmar Manzel, Christopher Nell und Hanna Plaß werden in ihren kleineren Partien taghell geführt. Man möchte sich diesen Klängen – denen der Komposition und denen der Schauspieler – überlassen und nicht in die Welt des Untergangs eintauchen. Aber wer genau hinhört, wird bald erkennen, dass das Eintauchen in einen scheinbar „leichten“ Text und seiner intellektuell verführerischen radiophonen Gestaltung eine lohnende Herausforderung für den Hörer ist.“
(Angela di Ciriaco-Sussdorff, Medienkorrespondenz, 04.11.2020)
„Dieses Hörbuch ist so poetisch wie unterhaltsam, trotz der Schwermut des Textes – nicht nur etwas für Katzenliebhaber.“
(Andi Hörmann, DLF Kultur, 04.11.2021)
„William S. Burroughs schrieb in der Erzählung »The Cat Inside« wie Katzen in sein Leben kamen. Kai Grehn hat daraus ein poetisch-geheimnisvolles Hörspiel um die Katze in uns geschaffen. Die heiser-brüchige Stimme David Bennents, der rauchig-sanfte Ton Dagmar Manzels und die einfühlsame wie originelle Komposition des Berliner Electronic-Duos Tarwater bilden die Grundlage dieser Komposition, die Wort und Musik miteinander verschmelzen lässt. Ein insgesamt delikat inszeniertes, melancholisch-kluges Hörspiel, das die allegorische Katzennovelle zu einem Hörereignis macht und uns Hörer zur Katze in uns führt.“
(Jurybegründung Platz 1 hr2-Hörbuchbestenliste 01/22)
„Kai Grehn sorgte nicht bloß für die radiogerechte Adaption des Stoffes, sondern führte zugleich noch exzellent Regie. Sehr sensibel näherte er sich dem Text und berücksichtige gezielt immer wieder das amerikanische Original.“
(Ulf Heise, MDR Kultur, 17.01.2022)
„Musikalisch unterstützt von geheimnisvoll verschleppten Klängen der Band Tarwater leiht David Bennent Burroughs seine Stimme: elastisch, sensibel, überraschend selten kratzbürstig fauchend. Dann aber richtig. Im Gegensatz zu den Tieren ist der Mensch das wahre „bad animal“. Er sollte deshalb gut auf seine innere Katze aufpassen.“
(Florian Welle, Süddeutsche Zeitung, 23.03.2022)
„Der US-Autor William S. Burroughs hatte neben einer Vorliebe für illegale Substanzen auch viel für Katzen übrig. Aus Sicht der Stubentiger, die sein Leben begleiteten, erzählt der Guru der Beat-Generation voll abgründigem Humor seine eigene Biografie. Katzen führen darin als Darstellerinnen sein bewegtes Leben auf. Statt gewohnt wild abzudriften, kommt in der 1986 erschienenen Kurzgeschichte eine fast zärtliche Facette des Rumtreibers ans Licht.“
(Kulturtipp Zürich 24/2020)
„Ein unbedingt hörenswertes Feature für Burroughs-Fans und Katzenmenschen.“
(Ox Fanzine #160, Februar2022)