der berg

Kai Grehn DER BERG, ÜBER DEN KEIN VOGEL FLIEGT

(Besetzung variabel, mindestens 1 H)

 
 
 
 
 
 
Leseprobe

SEILPARTNER: Das Unerwartete ist am Berg dein Bruder. Das Unverhüllte deine Schwester.

“DER BERG, über den kein Vogel fliegt“ spielt in der Todeszone, in einer Höhe über 7000 Meter. Es ist der Text über einen Mann, der beim Besteigen des Berges auf eine ausgesetzte Felsterrasse stürzt und schwer verletzt gegen Schnee und Kälte, gegen Halluzinationen und Sauerstoffmangel, gegen Ausgeliefert- und Gefangensein ums Überleben kämpft.
Ausgehend von eigenen Erlebnissen während einer Nanga-Parbat-Expedition im Jahr 2004 entwickelt der Autor ein sprachlich überhöhtes, philosophisch aufgeladenes und gänzlich unromantisches Bergsteiger-Drama. Nah an inneren wie äußeren Abgründen, von Auskühlung tödlich bedroht, gerät Grehns Verunglückter in erstaunliche existenzielle Auseinandersetzungen mit realen wie eingebildeten Gesprächspartnern. Es geht um die Faszination der Höhe, um Grenzerfahrungen und um eine Glückssuche jenseits alltäglicher Ebenen.

„Der Bedingungen eines einsamen Vogels sind fünf:
die erste, daß er zum höchsten Punkt fliegt;
die zweite, daß er sich nicht nach Gesellen sehnt, nicht einmal seiner eigenen Art;
die dritte, daß sein Schnabel gen Himmel zielt;
die vierte, daß er keine bestimmte Farbe hat;
die fünfte, daß er leise singt.“
Juan de la Cruz (1542 – 1591)

Die Aufführungsrechte liegen bei henschel SCHAUSPIEL – www.henschel-schauspiel.de
Übersetzung ins Polnische von Renata Serednicka: „GÓRA, nad którą nie wzleci żaden ptak“