DIE FRAU IN DEN DÜNEN
Bühnenfassung von Kai Grehn
(1 D, 1 H)
FRAU: Das Dorf kann nur existieren, weil wir alle ständig den Sand wegräumen. Täten wir das nicht, würden die Häuser in zehn Tagen unter dem Sand begraben liegen. Und dann kämen, wie Sie sich denken können, die Häuser dahinter dran!
Ein Lehrer besucht eine Dünenlandschaft am Meer, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Er sammelt Insekten. Immer menschenleerer wird die Gegend, abgeschieden, ein Universum aus Sand. In einer Senke, eher ein tiefes Loch im Sand, nicht weit von der Küste, entdeckt er ein Haus. Da es spät geworden ist, lässt er sich von den Einheimischen überreden, die Nacht in diesem Haus zu verbringen, das eine einsame Frau bewohnt. An Strickleitern lassen sie ihn hinunter in die Grube. Die Primitivität der Lebensweise stößt ihn ab. Nur eine Nacht! Doch es kommt anders.
Kōbō Abe schrieb diesen Roman bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Er thematisiert eine Gesellschaft der zwei Geschwindigkeiten. Während sich in den Städten die Lebensweisen radikal modernisieren, scheint auf dem Land das Leben seit Generationen unverändert. Und so treffen mit dem Lehrer aus der Stadt und der Frau in den Dünen zwei Welten aufeinander, die unvereinbarer kaum sein könnten…
Die Aufführungsrechte liegen bei henschel SCHAUSPIEL – www.henschel-schauspiel.de